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Bis ins Detail liebevoll

Gleich zwei Hochzeiten an einem Tag dürfen Nadja und Bernd heute feiern. Los geht es um 11 Uhr mit der standesamtlichen Trauung, bevor später dann eine freie Trauung folgen wird.

Am Standesamt finde ich Bernd samt Bruder mit Familie, und nach kurzem Plausch bereiten wir uns auf die Ankunft der Braut vor. Nach der Trauung im engsten Familienkreis geht es zur Stärkung ins benachbarte Lokal und bis das Essen eintrifft, machen wir unsere Brautpaarfotos. Dafür finden wir am Rhein natürlich schöne Motive. Etwas unschön ist die Verabschiedung auf einem Bootssteg samt kleinem Restaurantbetrieb. Uns war nicht klar, dass das „Herzlich Willkommen“- Schild nicht ganz ehrlich gemeint ist. Nach knapp fünf Minuten, als wir uns bereits wieder im Gehen befinden , werden wir äußerst unfreundlich darum gebeten „beim nächsten Mal, gefälligst zu fragen ob wir hier Fotos machen dürfen“. Da wir garantiert nicht noch mal wiederkommen werden, hat sich das auch erledigt. Unterdessen ist das Brautauto, ein restauriertes altes Käfer-Cabrio, eingetroffen. Ein Schmuckstück. Und auch das Wetter wird immer besser. Nach dem Mittagessen fahren wir zur Hofreite am Schloss Massenheim und stoppen zwischendurch kurz an einem großen Mohnblumenfeld. Die Hofreite ist eine der schönsten Location, die ich je gesehen habe. Dazu trägt natürlich auch die Sonne bei, die jetzt immer stärker durch die Wolken schielt. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die detailverliebte, großartige Dekoration, die Nadja und Bernd selbst gemacht haben. Bernd hat zum Beispiel als Behältnis für den Blumenschmuck die bekannten „Wein aus deutschen Landen“-Kisten nachgebaut – unglaublich. Die freie Trauung unter freiem Himmel ist ergreifend, familiär und einfach schön. Anschließend wird es locker. Sekt, Bier, Familienfotos und ein großes Gruppenfoto von oben stehen auf dem Programm. Ich beobachte und fotografiere. Auch das Essen ist ein Highlight. Bis zum Hochzeitstanz bin ich heute nicht gebucht, doch die Torte und ein Spiel bekomme ich noch mit, bevor ich mich auf den Heimweg mache.

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